Der Yellowstone Nationalpark
- Harald Halbeisen
- 15. Juli 2024
- 3 Min. Lesezeit
10.-13.07.2024 | Tages Km 333 | Total Km 5245
Nach unserem Zwischenstopp in der Wildweststadt Cody geht’s nun endlich weiter zu einem der großen Highlights der Reise, dem Yellowstone Nationalpark.
Der Park wurde am 01.03.1872 gegründet und ist somit der älteste Nationalpark der Welt. Flächenmäßig ist der Yellowstone mit knapp 9000 km² in etwa so groß wie das Bundesland Kärten. Mit über 4 Millionen Besuchern ist er der bedeutendste Motor der Tourismusindustrie im Staat Wyoming.
Wir haben uns 4 Tage für den Besuch reserviert, nachdem wir aus diversen Quellen vernommen haben, dass man im Park manchmal nur langsam von A nach B kommt. Schon bei Anreise entlang des Shoshone Rivers zum East Gate gelangen wir ins Schwärmen. Die Landschaft ist einfach nur wunderschön. Wir steuern zuerst den Mud Volcano und dann die Wasserfälle am Grand Canyon des Yellowstone an. Auch hier kommen wir anhand der Szenerie aus dem Staunen kaum heraus. Selbst die Kinder sind von der Natur begeistert.
Nach einer erholsamen Nacht auf dem Canyon Campground feiern wir Evas achten Geburtstag mit einer „All American“ Geburtstagstorte. Gestärkt mit tausenden Kalorien in Form von Zucker und Fett erkunden wir das Lamar Valley, sehen hunderte Bisons und als Überraschung für das Geburtstagskind entdecken wir sogar einen Schwarzbären am Wegesrand. Als nächstes folgen die Sinterterrassen im Nordwesten des Parks, bevor wir unser Nachtlager am Indian Creek erreichen. Zur Feier des Tages gibt’s Steak und Folienkartoffeln überm Lagerfeuer gegrillt.
Tag drei steht im Zeichen des Norris Geysir Beckens, dem heißesten Becken im Park. Es beheimatet unter anderem den Steamboat Geysir, den höchsten aktiven Geysir der Welt. Leider sind seine Ausbrüche nicht vorhersehbar und sehr unregelmäßig. Aber für uns hat er wenigstens eine ordentlich hohe Dampfwolke ausgestoßen. Das ganze Becken ist mit Geysiren, Heißwasserbecken und Schlammtöpfen überseht, die wir über ein System von hölzernen Stegen erkunden. Da nicht nur Temperaturen in den geothermalen Sehenswürdigkeiten sondern auch die Temperaturen in der Luft Rekordwerte erreichen, sind wir über das kleine Gewitter am Abend und die damit verbundene Abkühlung nicht undankbar. Der Yellowstone liegt auf durchschnittlich 2400 Metern über Null, und die Temperaturen lagen bei unserem Besuch zwischen 31° am Tag und 10° Celsius in der Nacht.
Die zwei bekanntesten Sehenswürdigkeiten haben wir uns für den vierten Tag aufgehoben. Schon relativ früh machen wir uns von Campingplatz auf um noch einen Parkplatz beim Grand Prismatic Spring, der größten Thermalquelle der USA, zu ergattern. Die Quelle umrunden wir auch wieder auf einem hölzernen Steg und im Anschluss machen wir noch eine kleine Wanderung zu einem Aussichtspunkt, von wo aus die Farben der Quelle erst richtig zur Geltung kommen. Wir sind wieder ganz von den Socken im Angesicht der Schönheit der Natur. Auf dem Rückweg zum Parkplatz treffen wir, so klein ist die Welt, eine Familie aus Oberösterreich, die wir vor ein paar Tagen im Rocky Mountain Nationalpark kennengelernt haben. Jetzt fehlt uns nur noch der Old Faithful, der Geysir im Yellowstone, der regelmäßig in Abständen von 45-90 Minuten ausbricht. Bei jeder Eruption ergießen sich ca. 25000 Liter Wasser und Dampf bis zu 55 Meter in den Himmel. Wir haben das Glück, gleich 2 Ausbrüche miterleben zu können. Nach einer weiteren gemütlichen Nacht auf einem der Campingplätze geht’s weiter Richtung Süden. Als Abschiedsgeschenk entdecken wir frühmorgens einen riesigen Grizzly Bären, der ein paar Meter neben der Straße durch die Wälder wandert.
Der Yellowstone Nationalpark, ein einzigartiges Erlebnis und der andauernde Schwefelgeruch wird uns noch länger in der Nase bleiben 😄
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